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Porträt

Kindheit, Klettern und Wettkampf

Ich wurde in die Mitte einer Kletterfamilie geboren. Das Kraxeln am Felsen interessierte mich in der frühen Kindheit überhaupt nicht. Dafür und umso mehr Schnee und Ski. Trotzdem: Immer öfter begleitete ich meine Eltern und meine beiden Schwestern in die sommerliche Bergwelt. Mit 12 Jahren entdeckte ich dann doch die Faszination für das Klettern – vorerst als Ausgleich zum Skifahren. Das blieb auch so, als ich nach relativ schnellen Erfolgen in die Kletter-Nationalmannschaft aufgenommen wurde.

Klettern und Beruf

Die ersten zwei Jahre war ich nämlich nur von Mai bis Oktober in der Halle oder am Felsen, im Winter blieb ich dem Skifahren treu. Gegen Ende der Schulzeit entschied ich mich endgültig für das Klettern, und beruflich für eine kaufmännische Lehre in der Versicherungsbranche. Mit dieser Ausbildung sicherte ich mir eine gute Grundbildung sowie einen sicheren Rückhalt. Mit diesem Hintergrund wagte ich schliesslich den Schritt zum Profi und durfte mich ein paar Jahre voll auf das Klettern konzentrieren. Gleichzeitig entschied ich mich nach acht Jahren Wettkampfklettern, davon sieben Jahre Nationalmannschaft, mich von den Wettbewerben zu verabschieden und vorwiegend draussen am Felsen und in den Bergen zu klettern. Noch im selben Jahr gelangen mir „Le paradox“ 8b (rotpunkt), „Plaisir jubilatoire“ 7c+ (flash) „Tooltime“ M10+ (dry).

Im Sommer 2015 schaffte ich mit der Route "Digital Crack" 8a auf knapp 4000m.ü.M. in Chamonix meine persönlich grösste Challenge und erfüllte mir selbst damit einen Traum.

Vom Klettern zur Polizei und weiter...

Ein knappes Jahr später, wendete ich mich meiner alten Liebe zu und flog nach Kanada, um dort während zwei Monate den weissen Powder auf zwei Brettern zu geniessen. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich mich beruflich verändern möchte. Die Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung führte mich schliesslich zur Polizei. Ich absolvierte die Polizeischule und war während fünf Jahren als uniformierte Polizistin im Dienst. Im Spätsommer 2023 entschied ich mich für eine Auszeit. Zusammen mit meinem Mann bereisten wir in unserem Bus den Norden. (siehe Blog).

Inzwischen bin ich mit viel Freude als Fitnesscoach tätig und ab und zu schreibe ich als Freelancerin Artikel über SportlerInnen, Sportevents oder über spannende Persönlichkeiten aus anderen Lebensbereichen.

Was ich sonst noch mache? Ich puzzle gerne, fordere mich gerne beim Slacklinen heraus. Ein Glas Wein macht mich glücklich und interessante Gespräche lassen mich verweilen. 

Die Leidenschaft fürs Klettern liess nie nach

Klettern ist ein Lifestyle und für mich eine Leidenschaft. Das hat sich bis heute nicht geändert. Es gab Zeiten, da lag der Fokus anderswo. Und es gab auch Zeiten, in denen ich mich aus körperlichen Gründen zurückhalten musste. Aber die Erfüllung, die ich beim Klettern habe, fand ich bis heute in keiner anderen Beschäftigung. Die Begeisterung für den Sport ziehen mich immer wieder in die Natur, in die Berge und in den Bann der Herausforderung.