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Operation der Schulter

Nachdem ich letzten November endlich Klarheit hatte, woher meine Schulterbeschwerden kamen, habe ich während drei Monaten versucht, auf konservative Art und Weise durch intensive Physiotherapie und einer gleichzeitigen Infiltration, den sogenannten Gelenklippenriss, sowie die Vernarbung des Muskelrisses und die Instabilität der Schulter in den Griff zu bekommen.

...dann kam der Ringbandriss

Noch im Februar erlitt ich einen Ringbandriss am Mittelfinger. Ich war gezwungen, sechs Wochen zu pausieren und mein Amerika-Trip fiel ins Wasser. Daher trat ich, einen Monat früher als geplant, meine Teilzeitstelle am 1. Mai an.

In der Zwischenzeit war klar, dass meine Schulter trotz intensiver Behandlung und auch Ruhigstellung, nicht selbst genesen wird. Mein Sportarzt schickte mich zu einer Zweitmeinung nach St. Gallen. Dort erhielt ich denselben Bericht: diese Schulter durch eine Operation zu stabilisieren.

Mich grauste es jedoch, den Sommer hindurch meinen Arm in der Schlinge hüten zu müssen und ständig vom Thunerseeufer sehnsüchtig hinauf zu den Bergen zu schauen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Weit hinten in meinem Hinterstübchen, hoffte ich, zu den vom Arzt erwähnten wenigen Menschen zu zählen, bei denen es nach längerer Zeit selbst verheilen würde. Also entschied ich mich, den Sommer hindurch noch abzuwarten und mich halt in den Schwierigkeitsgraden zu bewegen, wo es einigermassen erträglich war und dann im Herbst erneut eine Standortbestimmung zu machen und über eine mögliche OP noch einmal nachzudenken.

Doch der erhoffte ruhige Sommer wurde eher zu einer Tortur. Ich hatte Schmerzen beim Rucksacktragen, beim Schlafen, sogar beim Telefonieren und es ging dann auf meinen gesamten Rücken über. Also setzte ich im Juli erneut eine 1-monatige Zwangspause ein. Der Rücken erholte sich, die Schulter nicht. Ich fing wieder an, aufzubauen, ganz schlichte. Doch der Körper wehrte sich, ich hatte immer und immer stärkere Ausstrahlungen von Kopf bis Fuss.

Ob die Ausstrahlungen einen direkten Zusammenhang mit der Schulter haben, weiss man nicht genau. Möglicherweise ist es ein Resultat von der Ausweichbelastung von der Schulter auf das Becken.

Trotzdem einigermassen zufrieden mit dem Sommer

Schlussendlich darf ich aber sagen, dass ich trotzdem oft beim Klettern und in den Bergen unterwegs war. Zwar nicht auf dem Niveau, wo ich gerne wollte, aber immerhin. Ich hatte auch noch ein Projekt im Kopf, in einer etwas anderen Form als gewohnt-etwas mehr Kopflastig als Körperlastig.  Mehr sage ich dazu nicht, denn der nächste Sommer kommt bestimmt:-)

Operation - und dann?

Nun habe ich mich für die Operation entschieden und innerhalb von 10 Tagen einen Termin erhalten. Am 16. September werde ich operiert. Danach erwarten mich 6 Wochen Regeneration. Voraussichtlich sollte ich nach 4.5 Monaten wieder voll belasten können.

Ich bin guter Dinge, was die Operation und den Heilungsprozess angeht, und rechne damit, dass ich nach dem Jahreswechsel langsam anfangen kann, aufzubauen und im Sommer wieder langsam in Form bin.

Die sechs Wochen Erholungs-/Heilungszeit sehe ich als Chance. Mein Körper kann einmal ganz runterfahren. Ebenso mein Geist, meine Seele und meine Psyche. Ich werde Kontakte pflegen können, die sonst viel zu kurz kommen und Dinge unternehmen, für die ich sonst kaum Zeit finde.